Wer trägt die Verantwortung?
Das ist heute das Thema. Aber wer trägt die Verantwortung für was? Ich habe deshalb das Thema nicht eingegrenzt, weil es mir darum geht, „Wer trägt die Verantwortung für alles was bisher in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft geschieht, bzw. noch geschehen wird?“
Wer trägt die Verantwortung für ALLES?
Im Grunde ist diese Antwort sogar sehr einfach. Für gläubige Menschen lautet die Antwort:
Gott!!!
Mit Gott meine ich unseren himmlischen Vater, der auch der Vater von Jesus Christus ist und derjenige ist, der schon immer existiert hat. Gott hat deshalb die Verantwortung für alles, weil es ohne ihn, uns überhaupt nicht gäbe. Wir würden nicht existieren, wenn er nicht seinen Sohn gezeugt und er mit ihm dann alles andere erschaffen hätte. Somit trägt er diese Verantwortung zu Recht.
Doch ist er auch daran Schuld, dass es soviel Leid auf der Erde gibt, ja Mord und Totschlag und vieles mehr? Ist auch diese Frage so einfach zu beantworten?
Genau darüber soll dieser Artikel zum Nachdenken anregen. Daher beginnen wir von Anfang an und zwar mit dem Schöpfungsbericht. Wir lesen:
„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. Und Gott sah das Licht, daß es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend und es ward Morgen: erster Tag.
Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, und sie scheide die Wasser von den Wassern! Und Gott machte die Ausdehnung und schied die Wasser, welche unterhalb der Ausdehnung, von den Wassern, die oberhalb der Ausdehnung sind. Und es ward also. Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es ward Abend und es ward Morgen: zweiter Tag.
Und Gott sprach: Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort, und es werde sichtbar das Trockene! Und es ward also. Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meere. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringe, Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in welcher ihr Same sei auf der Erde! Und es ward also. Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die Frucht tragen, in welcher ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war. Und es ward Abend und es ward Morgen: dritter Tag.
Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Ausdehnung des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie seien zu Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren; und sie seien zu Lichtern an der Ausdehnung des Himmels, um auf die Erde zu leuchten! Und es ward also. Und Gott machte die zwei großen Lichter: das große Licht zur Beherrschung des Tages, und das kleine Licht zur Beherrschung der Nacht, und die Sterne. Und Gott setzte sie an die Ausdehnung des Himmels, um auf die Erde zu leuchten, und um zu herrschen am Tage und in der Nacht und das Licht von der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, daß es gut war. Und es ward Abend und es ward Morgen: vierter Tag.
Und Gott sprach: Es wimmeln die Wasser vom Gewimmel lebendiger Wesen, und Gevögel fliege über der Erde angesichts der Ausdehnung des Himmels! Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und jedes sich regende, lebendige Wesen, wovon die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alles geflügelte Gevögel nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Wasser in den Meeren, und das Gevögel mehre sich auf der Erde! Und es ward Abend und es ward Morgen: fünfter Tag.
Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Wesen nach ihrer Art: Vieh und Gewürm und Getier der Erde nach seiner Art! Und es ward also. Und Gott machte das Getier der Erde nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und alles, was sich auf dem Erdboden regt, nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.
Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt! Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie. Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt! Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch gegeben alles samenbringende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an welchem samenbringende Baumfrucht ist: es soll euch zur Speise sein; und allem Getier der Erde und allem Gevögel des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in welchem eine lebendige Seele ist, habe ich alles grüne Kraut zur Speise gegeben. Und es ward also.
Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es ward Abend und es ward Morgen: der sechste Tag.“
1. Mose 1:1-31 ELB71
In sechs Schöpfungstagen hat Gott zusammen mit seinem Sohn alles geschaffen, was wir heute unser „Universum“ nennen. Nachdem alles geschaffen war, hat er es als „sehr gut“ bezeichnet. Offensichtlich war damals zu Beginn die Welt noch in Ordnung. Warum ist sie das heute nicht mehr? War es etwa doch nicht „sehr gut“ was unser himmlischer Vater und sein Sohn erschaffen haben? Woran liegt es, dass es heute nicht „sehr gut“ ist? Wer ist dafür verantwortlich? Denn Gott haben wir als den Urheber des Universums festgestellt, er trägt die Verantwortung für das alles, ist er jedoch auch daran Schuld, dass alles aus dem Ruder gelaufen ist?
Lesen wir in der Bibel etwas weiter:
„Und Jehova Gott pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. Und Jehova Gott ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.“
1. Mose 2:8-9 ELB71
„Und Jehova Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. Und Jehova Gott gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewißlich sterben.“
1. Mose 2:15-17 ELB71
Fassen wir das mit eigenen Worten zusammen. Gott hat einen Garten angelegt, in dem viele Bäume wuchsen, von denen Adam so viel essen konnte, wie er mochte. Das war doch paradiesisch, einfach nur traumhaft. Es stand sogar ein „Baum des Lebens“ in der Mitte des Gartens. Auch von diesem durfte er nach Belieben essen. Es gab nur eine einzige Einschränkung. Von dem „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“, davon sollte er nicht essen. Denn das würde bedeuten, dass er sterben würde.
Das waren die Rahmenbedingungen, die Gott Adam und später dann auch Eva zur Verfügung gestellt hat. Das erste Menschenpaar hatte keine Not, sie mussten keinen Hunger leiden. Es gab ja genügend Bäume, wenn man nur von einem nicht essen soll, dann bekommt man deshalb keine Existenzängste.
Jetzt wird es interessant. Ist die Tatsache, dass Gott ihnen diesen einen Baum verboten hat, überhaupt erst der Auslöser dafür, dass wir heute so viel Leid auf der Erde haben? Hat Gott somit die Verantwortung oder sogar die Schuld für all das Leid, weil er diesen einen „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ im Garten hat wachsen lassen? Denn hätte es diesen Baum nicht geben, wäre dann das ganze Böse auf dieser Welt gar nicht geschehen?
War die Frage ganz am Anfang des Artikels noch sehr einfach zu beantworten, so wird es jetzt schwieriger. Mir ist eines aufgefallen, von all den vielen Bäumen im Garten Eden, sind nur zwei Bäume mit einer besonderen Bedeutung erwähnt worden. Zum Vergleich nochmal die Namen:
„Baum des Lebens“
„Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“
Wenn man vom ersten Baum isst, dann wird man offensichtlich leben und Gott sagte Adam, wenn er von dem zweiten Baum isst, dann wird er gewißlich sterben. Soweit so gut.
Doch warum heißt der zweite Baum nicht:
„Baum des Todes“
Das wäre doch genauso eindeutig wie die erste Bezeichnung, vor allem wenn er doch genau diese Bedeutung hat! Denn Adam würde sterben, wenn er davon isst. Ich glaube es hat einen Grund, warum Gott diesen Baum genauso benannt hat. Dazu später mehr. Nun eine weitere Frage:
Wäre die nachfolgende Menschheit vor Leid und Tod bewahrt worden, wenn es den zweiten Baum nicht gegeben hätte? Ich sage Nein und werde das auch begründen. Wir lesen:
„Und die Schlange war listiger als alles Getier des Feldes, das Jehova Gott gemacht hatte; und sie sprach zu dem Weibe: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baume des Gartens? Und das Weib sprach zu der Schlange: Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt, davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, auf daß ihr nicht sterbet.
Sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon esset, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. Und das Weib sah, daß der Baum gut zur Speise und daß er eine Lust für die Augen und daß der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Manne mit ihr, und er aß. Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, daß sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen. Und sie hörten die Stimme Jehovas Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und der Mensch und sein Weib versteckten sich vor dem Angesicht Jehovas Gottes mitten unter die Bäume des Gartens. Und Jehova Gott rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich. Und er sprach: Wer hat dir kundgetan, daß du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baume, von dem ich dir geboten habe, nicht davon zu essen? Und der Mensch sprach: Das Weib, das du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baume, und ich aß. Und Jehova Gott sprach zu dem Weibe: Was hast du da getan! Und das Weib sprach: Die Schlange betrog mich, und ich aß.“
1. Mose 3:1-3, 5-13 ELB71
Mal abgesehen davon, dass hier jeder einem anderen die Schuld zuweist, Adam der Eva, Eva der Schlange, so wird eines sehr deutlich. Die Schlange sagte zu Eva:
„Sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon esset, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“
Aha, das ist ein sehr wichtiger Punkt. Die Menschen würden sein wie Gott, wenn sie Gutes und Böses erkennen können. Wollte Gott das den Menschen etwa vorenthalten und hat er Ihnen deshalb verboten von dem Baum zu essen? Nein, das war nicht der Grund. Er hatte keine Angst, dass die Menschen so sein würde wie er und sein Sohn. SIE WOLLTEN DAS SOGAR. Denn wir hatten ja gelesen:
„Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt! Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie.“
1. Mose 1:26-27 ELB71
Genau das war der Plan, die Menschen sollten genau das Können, Sie sollten das Gute und das Böse erkennen können. Deshalb heißt dieser Baum auch nicht „Baum des Todes“. Denn gleichwohl Adam und Eva und auch alle anderen Menschen danach gestorben sind, sie sind nicht endgültig Tod. Es gibt ja noch die Auferstehung. Aber dieser Baum war notwendig, damit die Menschen tatsächlich im Bilde Gottes geschaffen wurden. Denn diese Eigenschaft kann man niemanden bei der Erschaffung eintrichtern, das müssen die Personen selbst erfahren. Klar, Gott hätte das Gehirn der Menschen von Anfang an so programmieren können, dass sie zwischen Gut und Böse unterscheiden könnten. Dann wären sie aber nicht mehr im Bilde Gottes erschaffen. Dann wären es menschliche Computer die ihrer einprogrammierten Software folgen. Sie hätten aber keinen freien Willen und wären damit auch nicht im Bilde Gottes. Somit gehört der „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ zum Plan Gottes. Er ist Teil des Schöpfungsaktes.
Wenn der Teufel Recht gehabt hätte, dass Gott nicht wollte, dass die Menschen so werden wie Gott, erkennend Gut und Böses. Warum hat er dann den Baum gepflanzt? Er hätte ihn einfach weglassen können und dann wären die Menschen niemals eine Gefahr dafür, dass sie so sein würden wie Gott. Es gab hier bei Bruderinfo mal einen Kommentator namens „Historiker“. Der stellte die Behauptung auf, dass es keinen allmächtigen Gott geben kann und zwar mit der Begründung:
„Wenn Gott tatsächlich allmächtig wäre, dann müsste er einen so großen schweren Stein erschaffen können, den nicht mal er (also Gott) hochheben könnte. Wenn er den Stein aber nicht hochheben kann, wäre er nicht allmächtig. Kann er ihn jedoch noch hochheben, wäre er nicht in der Lage einen so schweren Stein zu erschaffen, was auch wieder bedeutet, dass er nicht allmächtig ist.“
Bei dieser “Logik“ wird nur eines vergessen. Warum sollte ein allmächtiger Gott so dumm sein etwas zu erschaffen, was er dann nicht mal selbst Händeln kann. Genau das ist der Knackpunkt. Wenn Gott diesen „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ hat wachsen lassen, dann hat das auch einen guten Grund. Denn Gott ist nicht dumm. Er schafft nicht etwas, was ihm nachher entgleitet, sondern es läuft alles so ab wie es sein muss, dass am Ende das Resultat „sehr gut“ dasteht.
Es geht darum, dass der Mensch selbst erkennen / unterscheiden kann was Gut und was Böse ist. Wenn er dann auch noch die richtige Entscheidung trifft und das Gute wählt, dann hat der Mensch seine Lektion gelernt. Wer sich freiwillig für das Gute entscheidet, wird viel weniger zum Schlechten abdriften, als jemand dem das Gute per Gesetz diktiert wird.
Ich hatte ja gefragt: „Wäre die nachfolgende Menschheit vor Leid und Tod bewahrt worden, wenn es den zweiten Baum nicht gegeben hätte? Ich sage Nein und werde das auch begründen.“
Diese Frage wurde mit dem bereits zitierten Bibeltext von 1.Mose 3:1-3 und 5-13 beantwortet. Denn der Teufel hat böse gehandelt, obwohl er von keinem Baum der Erkenntnis hat essen müssen. Nicht der Baum war schuld an der Sünde, sondern der freie Wille eines Menschen und der freie Wille eines Engels. Der Teufel hat sich dafür entschieden böse zu handeln und die Menschen wären früher oder später auch von selbst dazu gekommen etwas Böses zu tun, mit oder ohne Baum. Gott wusste, dass dies geschehen wird und er hat diesen Baum dazu benutzt, um ihnen etwas zu lehren:
Essen sie nicht von dem Baum, dann ist das Gut, essen sie von dem Baum, dann ist das Böse.
Diesen Leitsatz finden wir immer wieder in der Bibel, denn das ist das was der Mensch mit einem freien Willen lernen muss. Er muss lernen diesen Freien Willen richtig zu gebrauchen. Nur dann ist er im Bilde Gottes erschaffen.
„Ich nehme heute den Himmel und die Erde zu Zeugen gegen euch: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, auf das du lebest, du und dein Same,“
5. Mose 30:19 ELB71
„Denn ich habe kein Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr, Jehova. So kehret um und lebet!“
Hesekiel 18:32 ELB71
„Und zu diesem Volke sollst du sagen: So spricht Jehova: Siehe, ich lege euch den Weg des Lebens vor und den Weg des Todes.“
Jeremia 21:8 ELB71
Diese drei Texte zeigen sehr gut, dass Gott möchte, dass wir die richtige Entscheidung, die Entscheidung zum Leben wählen. Was wir bisher gelesen haben, zeigt dass Gott zwar die Verantwortung für alles trägt, dass er jedoch nicht die Schuld daran hat, dass der Mensch seinen freien Willen zum Böses tun missbraucht hat.
Verantwortung: Ja
Schuld: Nein
Wird Gott seiner Verantwortung gerecht oder drückt er sich davor? Ich glaube, dass er seiner Verantwortung sehr wohl nachkommt, denn er hat mit seinem Sohn Jesus eine Lösung für das Problem ausgearbeitet und sie waren sich nicht zu schade, den schwierigen Part selbst zu übernehmen. Wir lesen:
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“
Johannes 3:16 ELB71
Dieser Text wird von einer gewissen Religionsgemeinschaft gerne genutzt, um immer nur dem Vater für das Opfer von Jesus zu danken. Doch Jesus hat es ebenfalls gewünscht, dass er sich zum Wohle der ganzen Menschheit hingegeben hat. Jesus sagte selbst:
„Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.“
Johannes 10:17-18 ELB71
Wenn Jesus gesagt hätte: „Lieber Vater, bitte verlange nicht von mir, dass ich mein Leben gebe.“
Dann hätte es dieses Opfer nicht gegeben. Jesus war bei der Schöpfung der Werkmeister, es wird über ihn gesagt:
„Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen.“
Kolosser 1:16 ELB71
Der Vater musste mit ansehen, wie sein Sohn auf der Erde grausam getötet wurde, er musste es zulassen. Jeder Vater, der mit ansehen muss, wie sein Kind leidet, weiß wie schwer das ist. Wir sind in der Regel machtlos, aber Gott hätte das Leiden seines Sohnes sofort beenden können. Er tat es nicht und schaute weiter zu.
Jesus hat das buchstäblich erlebt. Auch er hätte sein Leiden zu jeder Zeit beenden können, denn er sagte zu Petrus:
„Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, daß ich nicht jetzt meinen Vater bitten könne, und er mir mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde? Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden, daß es also geschehen muß?“
Matthäus 26:52-54 ELB71
Es musste aber alles so geschehen, damit die Schriften erfüllt werden und was noch viel wichtiger ist, dass am Ende der 1.000 Jahre Gott sagen kann: „Siehe es war sehr gut.“ Das die Menschen diesen schwierigen Prozess des Erkennens von Gutem und Bösem durchlaufen mussten, war unabdingbar. Doch sowohl der Vater als auch der Sohn waren persönlich ein Teil der Lösung, damit es in einiger Zeit möglich sein würden, dass Menschen mit einem freien Willen ewig auf der Erde leben können, und zwar im Bilde Gottes. Und das nenne ich Verantwortung übernehmen. Wahrscheinlich hätte auch ein Engel auf die Erde kommen können, aber der Vater und der Sohn waren sich nicht zu schade, um das selbst zu erledigen. Jede Firma könnte sich glücklich schätzen, solche Chefs zu haben, die auch bei einer schmutzigen Arbeit mit anpacken und sich die Hände dreckig machen. Wir haben das Glück, dass unsere Schöpfer genauso sind. Wir sollten dafür unendlich dankbar sein, dass sich die beiden höchsten Wesen im Universum so um uns sorgen, uns so sehr lieben.
Nun steht aber vieles in der Bibel, vor allem im Alten Testament, was unseren Schöpfer nicht ganz so liebevoll aussehen lässt. Es wurden viele Kriege geführt usw. Wie passt das ins Bild?
Da muss ich ehrlicherweise sagen, ich weiß es nicht. Ich kann mir aufgrund der Bibeltexte auch nicht erklären, dass diese zum Teil grausamen Schilderungen absolut richtig oder absolut falsch sind. Aber nur weil ich das nicht verstehe oder erklären kann, deshalb muss ich doch meinen Gott nicht verfluchen, oder? Solange ich nicht weiß was richtig ist, habe ich mich zu dieser Sichtweise entschieden:
1.Da ich nicht dabei war, kann ich es nicht mit Sicherheit sagen und von daher warte ich bis es aufgeklärt wird.
2.Möglicherweise ist das alles ein Schauspiel, um den Menschen zu zeigen, wenn Sie nicht von ihrem bösen Lauf umkehren, dann ist am Ende der 1.000 Jahre für sie der ewige Tod die Folge. Für jemanden der Tote auferwecken kann, wäre es eine Möglichkeit den Menschen zur Einsicht zu verhelfen, da eben viele auf bloße Worte nicht hören.
3.Der Teufel hat den Namen Gottes stinkend gemacht, indem er das in seinem Namen getan hat, um die Menschen von Gott abwendig zu machen. Denn die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist. Das ist ja schon seit dem Sündenfall so.
Es steht auch geschrieben, dass sich der Teufel und seine Diener immer wieder als Engel des Lichts ausgeben.
Also was sich in der Vergangenheit abgespielt hat, da habe ich keine Ahnung was da die richtige Antwort ist. Aber die Bibeltexte bezüglich der Zukunft zeugen meiner Meinung nach von sehr viel Liebe und nur am Ende der 1.000 Jahre steht noch einmal den bösen Menschen der Tod in Aussicht. Aber nur deshalb, weil sie sich auch nach 1.000 Jahren, wo der Teufel weggesperrt war, nicht ändern wollten.
Lesen wir in der Offenbarung, was die Bibel zu diesem Zeitpunkt berichtet:
„Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden, und wird ausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, sie zum Kriege zu versammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist. Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt; und Feuer kam von Gott hernieder aus dem Himmel und verschlang sie.“
Offenbarung 20:7-9 ELB71
Nun könnte man wieder sagen, dass dies sehr grausam von Gott ist, die Menschen so hart zu bestrafen. Doch was wäre die Folge, wenn er es nicht tun würde? Wir haben doch gerade erst betrachtet, wozu die Sünde von nur zwei Menschen geführt hat, die in einem Paradies gelebt haben. Sie hat zu alldem geführt, was wir täglich in den Nachrichten sehen oder sogar am eigenen Leib spüren können. Krankheit, Tod, Gewalttaten uvm.
Wozu würde es dann wohl führen, wenn am Ende von 1.000 paradiesischen Jahren, einige Menschen doch wieder dem Teufel folgen und die Heerlager der Heiligen umzingeln. Es könnten niemals die guten Menschen in Frieden leben, wenn immer wieder jemand da ist, der den Frieden absichtlich und mit Gewalt stört. Wie sollte da Gott jemals sagen können: „Siehe es war sehr gut.“
Daher möchte ich zum Abschluss das ganze Kapitel 18 aus Hesekiel zitieren. In diesen wenigen Versen steht, wie Gott die Gerechtigkeit sieht und wer schuld ist, wenn er am Ende verurteilt wird. Ich zitiere:
„Und das Wort Jehovas geschah zu mir also: Was habt ihr, daß ihr diesen Spruch im Lande Israel gebrauchet und sprechet: Die Väter essen Herlinge, und die Zähne der Söhne werden stumpf? So wahr ich lebe, spricht der Herr, Jehova, wenn ihr ferner diesen Spruch in Israel gebrauchen sollt! Siehe, alle Seelen sind mein; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes: Sie sind mein; die Seele, welche sündigt, die soll sterben.
Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt, auf den Bergen nicht isset und seine Augen nicht erhebt zu den Götzen des Hauses Israel, und das Weib seines Nächsten nicht verunreinigt und dem Weibe in ihrer Unreinigkeit nicht naht, und niemanden bedrückt, sein Schuldpfand zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot dem Hungrigen gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt, auf Zins nicht gibt und Wucher nicht nimmt, seine Hand vom Unrecht zurückhält, der Wahrheit gemäß zwischen Mann und Mann richtet, in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte hält, um nach Wahrheit zu handeln: der ist gerecht; er soll gewißlich leben, spricht der Herr, Jehova. -
Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut vergießt und irgend eines von diesen tut - er selbst aber hat alles dieses nicht getan - wenn er sogar auf den Bergen isset, und das Weib seines Nächsten verunreinigt, den Elenden und den Armen bedrückt, Raub begeht, das Pfand nicht zurückgibt, und seine Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt, auf Zins gibt und Wucher nimmt: sollte er leben? Er soll nicht leben! Alle diese Greuel hat er verübt: er soll gewißlich getötet werden, sein Blut soll auf ihm sein.
- Und siehe, es zeugt einer einen Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines Vater, die er tut; er sieht sie und tut nicht dergleichen: er isset nicht auf den Bergen und erhebt nicht seine Augen zu den Götzen des Hauses Israel, er verunreinigt nicht das Weib seines Nächsten, und er bedrückt niemanden, nimmt kein Pfand und begeht keinen Raub, er gibt dem Hungrigen sein Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung, er hält seine Hand von dem Elenden zurück, nimmt weder Zins noch Wucher, er tut meine Rechte, wandelt in meinen Satzungen: der wird nicht wegen der Ungerechtigkeit seines Vaters sterben; er soll gewißlich leben.
Sein Vater, weil er Erpressung verübt, Raub am Bruder begangen, und was nicht gut war inmitten seines Volkes getan hat: siehe, der soll wegen seiner Ungerechtigkeit sterben. Und sprechet ihr: Warum trägt der Sohn die Ungerechtigkeit des Vaters nicht mit? Der Sohn hat ja Recht und Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Satzungen gehalten und sie getan: er soll gewißlich leben.
Die Seele, welche sündigt, die soll sterben. Ein Sohn soll nicht die Ungerechtigkeit des Vaters mittragen, und ein Vater nicht die Ungerechtigkeit des Sohnes mittragen; die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gesetzlosigkeit des Gesetzlosen soll auf ihm sein. Wenn aber der Gesetzlose umkehrt von allen seinen Sünden, die er getan hat, und alle meine Satzungen hält und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben. Aller seiner Übertretungen, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, soll er leben. Habe ich irgendwie Gefallen an dem Tode des Gesetzlosen, spricht der Herr, Jehova? nicht vielmehr daran, daß er von seinen Wegen umkehre und lebe?
Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, nach all den Greueln tut, die der Gesetzlose verübt hat, sollte er leben? aller seiner gerechten Taten die er getan hat, soll nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, wegen dieser soll er sterben.
- Und ihr sprechet: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Höret doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht? Wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, und um deswillen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das er getan hat. Wenn aber ein Gesetzloser umkehrt von seiner Gesetzlosigkeit, die er begangen hat, und Recht und Gerechtigkeit übt: er wird seine Seele am Leben erhalten. Sieht er es ein und kehrt er um von allen seinen Übertretungen, die er begangen hat, so soll er gewißlich leben, er soll nicht sterben. - Aber das Haus Israel spricht: Der Weg des Herrn ist nicht recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht recht?
Darum werde ich euch richten, Haus Israel, einen jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, Jehova. Kehret um, und wendet euch ab von allen euren Übertretungen, daß es euch nicht ein Anstoß zur Missetat werde; werfet von euch alle eure Übertretungen, womit ihr übertreten habt, und schaffet euch ein neues Herz und einen neuen Geist! denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr, Jehova. So kehret um und lebet!“
Hesekiel 18:1-32 ELB71
Auch wenn unser himmlischer Vater und sein Sohn die Verantwortungen dafür tragen, dass unsere Welt so wie wir sie kennen überhaupt existiert. Sie sind nicht Schuld daran, dass wir böse handeln. Dafür ist jeder Mensch selbst verantwortlich und ob wir am Ende der 1.000 Jahre ewig leben oder für immer tot sind, liegt ganz allein in der Hand eines jeden Menschen. Wer sich freiwillig für das Gute entscheidet, wird leben und wer sich für das Böse entscheidet wird sterben.
Wenn wir uns am Ende für das Gute entscheiden, dann sind wir wahrlich im Bilde Gottes geschaffen und sind so wie er:
Erkennend von Gutem und Bösem.
Und Gott wird zu Recht sagen können: „Siehe es war sehr gut.“
Autor W.F.
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